
Petit Portugaise
Wir haben unser eigenes Wort gehalten und sind vor Mimis erster Hitzewallung aufgestanden, konnten entspannt zusammenpacken und uns frisch geduscht auf den Weg machen.
Ziel war El Jadida, ein schnuckliges Hafenstädtchen zwischen Casablanca und Essaouira. Nachdem die Reiseführer allesamt Casablanca nicht viel Sehenswertes abgewinnen konnten, außer die große Moschee, die man als einzige im Land auch als Nicht-Muslim betreten darf, haben wir entschieden, im letzten Jahr genügend Moscheen besichtigt zu haben und haben den klangvollen Moloch (größte Stadt Marokkos mit geschätzten 3,5 Millionen Einwohnern und riesigen Wellblech-Slums) nur beim Durchfahren gestreift.
El Jadida hat sich gelohnt: geprägt von portugisiescher Besetzung als Zwischenstation für die Seefahrt nach Indien gibt es eine sehenswerte, kleine Altstadt, durch die und auf deren Stadtmauer man hervorragend bummeln kann. Ganz nebenbei sind wir dem im Reiseführer empfohlenen Restaurant für typische marrokanische Küche quasi in den Kochtopf gefallen. Gerade richtig, um das bis dahin wohlverdiente Frühstück einzunehmen: leckere Tajine :-)für unglaubliche 4€ pro Person ( und das vermutlich bereits ein Touristenpreis…).
Ansonsten haben wir uns auf dem Markt mit Gemüse eingedeckt und Mimi hat ihren knöchelangen 2€-Baumwollrock aus dem Supermarkt zum Kleidungsstück des Urlaubs erkoren: leicht und luftig und angenehmer als jede kurze oder lange Hose!
Auf der Weiterfahrt Richtung Safi landeten wir mitten in einem Moussem (Markt zu Ehren eines örtlichen Heiligen): und während wir uns erst wunderten ob der vielen Zelte/ Zeltstädte/ Zeltburgen und der großen Anzahl an Pferden, verriet uns der Reiseführer, dass bei diesem Moussem gut und gerne 1200 Pferde am Start sind. Wir haben sie alle gesehen! Dazu die Reiter, Angehörigen, Helfer, Schaulustigen… eine Zeltstadt, deren Ende wir erst nach halbstündiger (!) Durchfahrt erreicht hatten. Man, also wir, also ich hätten gedacht, dies artet in ein völliges Verkehrschaos aus, aber außer des chaotischen marrokanischen Fahrstils sind wir selbst mit unserer dicken Emma gut durchgekomnen! Eng wurde es- zur Freude Mimis- seither tstsächlich noch nie- aber Platz hat dieses Land auch wahrlich genug…
Nun haben wir ein wunderbares Plätzchen an der Steilküste kurz vor Safi gefunden und lauschen den Atlantikwellen 🙂
Windige Grüße von
AlMi