
Weniger ist Meer ?
Wir sind trotz Ausschlafen um 8.30 Uhr wach und das, obwohl es bewölkt ist, ein schöner Wind geht und das Womo-Innere noch weit unter 30 Grad aufweist- es scheint, als würde der Urlaub Wirkung zeigen ? Bei allen um uns herum aber wohl auch- wir sind die letzen, die noch auf dem Platz stehen ??
Der in allen Reiseführern als wahnsinnig toll beschriebene Blick auf die albanische Riviera nach dem Llogara-Pass und dem Umstand geschuldet, dass zwischen Gijrokaster und Meer ein bißchen unüberwindbarer Berg liegt fahren wir erst einmal wieder Richtung Landesmitte, um in Vlora um 180 Grad zu drehen um an der Küste entlang Richtung Süden zurück zu kommen.
Ein weiteres Mal begegnen uns unterwegs riesig breite, aktuell ausgetrocknete Flußbetten, die allgegenwärtig Zeugnis sind, was hier wassermassentechnisch im Frühjahr abgeht- unvorstellbar (und gleichzeitig auch eine Erklärung, warum Wassermangel in diesem doch so warmen Land keine Rolle spielt- es sei hier nur auf die lavazhs an jeder Straßenecke verwiesen…). Den ein oder anderen grandiosen Blick auf Bergwelt und Nationalpark gibt es natürlich gratis obendrauf.
Die Reiseführer versprechen jedoch nicht zu viel, und nachdem sich Emma hinter einem Wohnwagengespann mühselig den langen Llogara-Pass hochgearbeitet hat erwartet uns ein fantastischer Blick über die albanische Riviera:
Schön ist hier, dass die Gaststätten auf Passhöhe deutlich überfüllter und zugeparkter sind als die Aussichtspunkte an der Straße und so legen wir bei traumhaftem Ausblick auch gleich noch nach schwäbischer Manier ein richtiges Vesper ein ?????
Und machen uns frisch gestärkt auf die Suche nach einem netten Plätzchen- gerne natürlich in der ersten Reihe (mittags um 15 Uhr…). Schön ist hier auch, dass Dörfer und Städte zwar alle „an den Hang geklebt“ sind und nur ein schmales Sträßchen den Berg entlang die Verbindung herstellt, in den Buchten dagegen ist zumindest in Himare, noch ausreichend Platz- es geht direkt bis vor an den Strand und dort können wir sogar mit Emma gemütlich entlangfahren.
Um zu unserem Entsetzen festzustellen, dass uns für die 3 im Buch (und Internet und von Österreicher Stellplatznachbarn am Kite-Strand) hochgelobten Plätze in Himare echt der Gartenzwerg (und die nötige Sozialkompetenz) fehlt. Etwas ratlos stehen wir am Ende der Bucht und überlegen gerade, ob wir einfach parken und frei stehen können, als uns Camping-Rufe auf eine kleine Wiese mit Olivenbäumen aufmerksam machen. Es gibt rudimentäre, aber völlig ausreichende Infrastruktur inklusive Schatten und so folgen wir den Rufen kurzerhand- so hat der Olivenhain-Besitzer auch noch was von unserem Albanien-Besuch ☺️
Alle anderen würden den Platz sicher als furchtbar abtun (Bild der sanitären Anlagen folgt noch ?), aber wir finden es super: 1.Reihe zum Meer, quasi alleine auf dem Platz, hellblau bis türkisfarbnes, kristallklares Swimmingpool-Meer und: direkt vor unsere Nase eine entzückende Strandbar mit noch entzückenderen Drinks ?
Auf alle Daheimgebliebenen- sollten wir nichts mehr von uns hören lassen, sind wir irgendwo zwischen Meer, Olivenhain und Strandbar verschollen- könnte Absicht sein ?
Oder wir sitzen mit Kissen auf dem Bauch gut gesättigt nach leckerem Ossobuco bewegungsunfähig vor Emma und schauen einfach aufs Meer… ?
Gute Nacht, träumt was Schönes ☺️?