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Pelikán- Paradies

Das schöne, vorgestern abend menschenleere Plätzchen an der Donau entpuppte sich gestern morgen leider als rumänischer Partytreff für Angler älteren Semesters 🙊: mit Alkohol, Kleinkalibergewehren und rumänischer Popmusik aus voller Lautstärke aus dem Auto – und zwar ab 6.30 Uhr! 😩😱

So ganz genießen konnten wir’s nicht, rumänische Popmusik und ich werden definitiv auch keine Freunde und da uns leider auch die Autobatterie unserer Partynachbarn keinen Gefallen tun wollte sind wir über den langen Schotterweg zurück ins nächste Dorf geholpert, um unseren Weg ins Donaudelta fortzusetzen.

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, mit Emma möglichst weit ins Delta vorzudringen kam uns der Platz mit der Anreise-Beschreibung „für Abenteuerlustige“ gerade recht, jedoch fanden wir die 7,5 Kilometer Feldweg -wohl Ursache für die Bezeichnung- mit Schotter nicht sonderlich abenteuerlich, sondern allenfalls unkomfortabel.

Deutlich interessanter waren dahingehend die beiden Donau-Überquerungen, die allerdings nirgends diesbezüglich erwähnt wurden. Die erste in Braila, was die zu bewältigenden Höhenunterschiede von Fähre zu Kai anging,

die zweite in Nufaru, weil erst einmal überhaupt keine Fähre in Sicht war, es aber hieß, in 10 Minuten sei Abfahrt. Kann ja auch mal einer sagen, dass aus einem Floß, das von einem kleinen Boot geschoben wird, eine Fähre wird 😂

Wir sind jedenfalls ohne aufzusetzen angekommen, der Platz ist sehr nett, zur Abwechslung gibts hier nicht nur Kühe, wenn man aus dem Womo schaut

die Stellplatz-Nachbarn aus Linz waren noch netter und so wurde ein gemütlicher Abend zu viert daraus, der heute morgen in einer gemeinsamen Bootstour ins Delta mündete, da die Platzbesitzer dann doch noch irgendwie einen Bootsführer für uns auftreiben konnten.

Dieser sah zwar ein wenig grummelig aus, konnte kein Wort Englisch, das Boot entpuppte sich als kleiner Kahn und nachdem wir die erste dreiviertel Stunde quasi kaum ein Tier zu Gesicht bekommen hatten, beschlich uns das Gefühl, irgendwas falsch gemacht zu haben,

aber: nicht immer gleich das Schlechteste annehmen ☝️

Es braucht ein Paar Flußkilometer und dauert ein bißchen, auch nur ansatzweise in die Tiefen des Deltas vorzudringen, der Kahn ist das typische Boot der Einheimischen und vermutlich biosphärenreservats-verträglicher als die hochgerüsteten Touristenboote, die laut und schnell durchs Delta rasen. Der grummelige Bootsführer hat uns auch ohne Englisch auf allerlei Bemerkenswertes -zum Beispiel einen Seeadler (sind vom Aussterben bedroht) aufmerksam gemacht und uns darüber hinaus zielsicher zu riesigen Pelikán-Ansammlungen geschippert.

Pelikane in Europa sind ziemlich einmalig, genau wie das Donaudelta: abgesehen davon, dass wir viele Vögel noch nicht mal bestimmen konnten, ist die Liste allein mit den Pelikánen, dem Seeadler, diversen Sorten von Reihern, Kormoranen, Stelzenläufern… schon beachtlich, aber nur ein Bruchteil dessen, was sich an Artenvielfalt (und als Rastplatz auf 6 Zugvogelrouten) an schierer Tiermenge hier finden und sehen lässt.

Wer’s genauer wissen will: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Biosphärenreservat_Donaudelta

Grüße in die Heimat aus der Heimat der europäischen Pelikane

💁‍♀️💁🏼‍♂️