
In der Heimat des Steingartens 🌵
Wo waren wir stehen geblieben? Auf welcher Insel sind wir eigentlich gerade? Ach ja, vorgestern morgen noch auf Fuerteventura, ab Nachmittags dann auf Lanzarote. Gar nicht so einfach, bei unserem Kanaren-Schnelldurchlauf 🙈
Um wenigstens noch einen kleinen Eindruck von Fuerteventura zu bekommen bauen wir am Montag bis zur Überfahrt am Nachmittag nen Roadtrip ein- wie gut, dass die Inseln alle überschaubar groß sind. Und so schaffen wir es -zum Glück- einmal von Corralejo im Norden bis nach Jandia im Süden und zurück. Was ein Unterschied, von steiniger Mondlandschaft in Bilderbuch-weißen-Strand-mit-unglaublich-blaugrünem-Meer zu kommen. So ein Strandplanschbecken kann sich eine ja nicht entgehen lassen- ein kurzer Abstecher ins glasklare, sehr seichte, eher untypische Nass ist aber im Zeitplan drin.
Im Schnelldurchlauf gehts zurück in den Norden: um 15.45 Uhr startet von Corralejo das kürzeste aller unserer Fährvergnügen, 25 Minuten später gehen wir in Playa Blanca wieder von Bord. Die Fähre gibt aber auch richtig Stoff 😳 Und das Wasser ist die ganze Überfahrt sagenhaft und klar und strahlt mit Sonne und Himmel um die Wette

Wir sind zu faul für nen zweiten Roadtrip am selben Tag und suchen uns direkt und auf Anhieb ein nettes Plätzchen- gleich neben den Salinas de Janubio, ein wenig erhöht mit Blick aufs Meer und unter uns schwarzer Strand. Immerhin haben wir ja zwei ganze Tage auf Lanzarote- wir können’s langsam angehen lassen 😂
Lustig sieht es ja auch hier aus- noch mehr Mond, noch weniger grün. Einer witzelt, man müsse den Kindern hier bestimmt Bäume erklären 😂
Immer wieder geht es über weite Lavafelder- nichts als Lava, Lava und nochmal Lava. Alles Grüne dazwischen wird offensichtlich mühsam bewässert und mit Mauern und Planen vor dem heftig wehenden, unaufhörlichen Wind geschützt. Wir sind sicher: hier muss die Heimat der Steingärten sein. Vielleicht mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass es hier einfach wenig anderes gibt und selbst Gemüse- und Nutzgärten mit Lavasteinen angelegt und bewirtschaftet werden…
Ganz besonders sichtbar wird diese geographische Besonderheit auf der Strecke durchs Wein-Anbaugebiet. Schön anzuschauen, die kleinen grünen Weinreben in ihren Mulden und Kuhlen, oft noch einzeln durch Mäuerchen vom Wind geschützt- aber das riecht nach ganz schön Arbeit, bis da die Trauben in der Weinflasche sind 🥵
Wir hätten ja gern ein bißchen Wein eingekauft um zu Hause verbliebene, zumindest teilweise weinliebhabende Lieblings-🍐🍐 an der Verkostung teilhaben zu lassen, aber: das angesteuerte Weingut war ausverkauft – only tasting possible 😳🙈
Gut fürs Weingut, schlecht für uns bzw. die Lieblings-🍐, wir verkosten natürlich auf der schönen Terasse des Weinguts 😂

Und weiter gehts auch hier ganz in den Norden zum Mirador del Rio: der erste Mirador, der Eintritt kostet (der erste Eintritt überhaupt im Urlaub 😳)- aber immerhin eine fantastische Aussicht auf die achte kanarische und Nachbar-Insel La Graciosa bietet.
Zurück gehts durch Vulkankegel und lange Täler- bis ins beschauliche Städtchen Tequise im Inselinneren.
Wie gut, dass sich bereits vor den großen Toutistenströmen der (Insel-) Maler, Architekt, Bildhauer und Künstler César Manrique vehement dafür eingesetzt (und auch durchgesetzt) hat, dass es keine großen Hotelburgen überall gibt und die Dörfer und Städte ihren traditionellen Stil beibehalten: weiß gekalkt mit grünen Tür- und Fensterrahmen strahlen einen die Ortschaften in den dunklen Steinwüsten von weitem an. Wie hübsch erst anzuschauen, wenn aus der Nähe betrachtet noch Palmen, Kakteen und altes Gemäuer wie Kirchen dazukommen 😍

Wir schlendern durch die Gässchen, bummeln durch die kleinen Läden, legen ein leckeres Mittagspäuschen ein und machen uns auf die Suche: gewünscht wird ein Stellplatz an hellem Sandstrand und Planschbeckenmeer statt Steilküsten-Romantik. Wer da wohl maßgebliche Initiatorin war 😜
Gesucht und nicht schwer gefunden- in Caleta de Famara gibts haufen- äh dünenweiße feinsten hellen Sandstrand. Und Stellplätze direkt am Strand- quer mit voller Breitseite zum und Sicht aufs Meer. Und Wind. Viel Wind. Sehr viel sehr heftiger Wind.
Nicht zum ersten Mal, aber in Verbindung mit wirklich allerfeinstem Sand keine gute Kombi… trotz Windschutzmauer treten wir nach ner halben Stunde am Strand feinsandigst gleichmäßig paniert und mit Sand ÜBERALL den Rückzug ins Womo an. Nicht, dass Emma ein Sand-Bollwerk wäre 😂Wir schließen so gut als möglich alle Ritzen und Lüftungsschächte und werden uns spätestens beim Putzen an diesen Strand und Sand erinnern 🤯
Viel steht gar nicht mehr auf dem Programm, trotzdem gehts heute zügig weiter, nach solch windig-sandiger Nacht.
In einem seiner letzten Projekte hat César Manrique den Jardin de Cactus geschaffen- mit knapp 1500 Sorten Kakteen aus aller Welt. Wer also keine Kakteen mag kann die nächsten 830 Bilder überspringen 😂 Also fast 830 Bilder- und ich hab wirklich nur die größten, bizarrsten, beeindruckendsten oder lustigsten fotografiert☝️
Auf alle Fälle auch ohne jegliche Kaktus-Vorbildung schön anzuschauen, beeindruckende Kakteen-Dimensionen und ein nettes Ausflugsziel.

Nicht so beeindruckend erweist sich das piscines de naturales in Los Mujeres -da bleibt der Bikini aus und die Klamotten an 🤷♀️
Wir suchen lieber ein letztes Stellplätzchen, was sich, wie schon in Fuerteventura, eher als leicht erweist. Gut, kein Badestrand, aber kilometerlange Klippen mit komfortablen Schotterpisten und alle Nase lang eine Abfahrt, um mit der Womo-Front fast in der aufstäubenden Gischt zu stehen. Ein Fleckchen zwischen den ganzen Felsen für ein letztes kanarisches Sonnenbad findet sich allemal, der weiterhin heftige Wind sorgt eh für Abkühlung bis Hühnerhaut- kein Badebedarf in Sicht, aber tolle Aussichten 😜 Unter anderem, den tosenden Wellen beim an die Klippen prallen zuzuschauen. Oder Krebse zu entdecken. Das letzte Bild 😂 Ich bin raus aus der Nummer☝️


Morgen wird es wohl ein bißchen traurig werden- um 14.30 Uhr endet unser Tour über die kanarischen Inseln und wir treten die Heimreise auf Festland an, am 09.09. gegen 20.30 Uhr werden wir in Huelva ein letztes Mal diesen Sommer von Bord gehen 😢
Na gut, wir lassen uns ja noch ein bißchen Zeit mit der restlichen Rückfahrt… und freuen uns nach so langer Zeit ja schon ein bißchen bis ein bißchen doll, den ein oder anderen wiederzusehen 😉
Bis fast schon ganz bald 😘