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Am Fuß des Olymp oder wo die weißen Kaninchen wohnen

Vielleicht haben die Götter uns bzw Emma Flügel verliehen oder die Anziehungskraft war zu groß- wir sind auf alle Fälle bereits vorgestern in Griechenland angekommen 🇬🇷

Was auch heißt, dass die Stechtierchen uns am Leben lassen haben und wir ne ruhige (und letzte wirklich kühle) Nacht in Serbien hatten- so richtig noch mit Bettzeug und Decke, also Mimi 🙈 Aber auch ganz gut so- haben uns doch die anstehenden Grenzen Serbien-Nordmazedonien und Nordmazedonien-Griechenland den ein oder anderen Schweißtropfen gekostet 🥵 Auch, aber nicht nur der Hitze wegen…

Noch sieht es beim Blick aus dem Fenster so grün und bergig aus, dass wir uns auch im Allgäu oder Österreich wähnen könnten, nur das stetig steigende Thermometer bestätigt leise im Hintergrund, dass wir wohl weiterhin Richtung Süden unterwegs sind. Die Grenze zu Nordmazedonien bremst unsere bis dato zügige Fahrt allerdings ein wenig aus. Nicht nur die Schlange an Autos, sondern vielmehr die Grenzerin, die uns abrupt aus dem „endlich geschafft kurz vor Aggregatszustandsänderung in Schweißpfütze“ die grüne Versicherungskarte mit den Worten „ungültig“ zurückreicht. Ups- wir hatten doch extra noch nachgeschaut, dass Nordmazedonien nicht durchgestrichen ist. Ist es nicht- aber eine Versicherungskarte kann ablaufen- unsere: im Mai diesen Jahres 🤦‍♀️ Autsch…

40€ später und eine – natürlich nur für Nordmazedonien und nur 15 Tage – gültige neue Versicherungskarte bekommen wir unsere Pässe wieder und dürfen weiterfahren. Püh… Brauchen wir das Ding eigentlich auch für Griechenland? Um die Spannung vorweg zu nehmen: nein! Hätte von unterwegs an einem Samstag auch nicht geklappt 😂

Die Landschaft passt sich den Temperaturen an und Nordmazedonien ist jetzt gar nicht sooo groß, als dass man ewig durchfahren könnte. Kaum die Versicherungskarte verdaut, finden wir uns bei äußerst südlichen Temperaturen in der nächsten Grenz- Schlange wieder: auf deren anderen Seite nun endlich Griechenland winkt 😲

Und man – nein ich – vergesse das ja gern von Jahr zu Jahr, aber ohne Temperaturrekord geht es bei der Anreise wohl nicht (im Gegensatz zur grünen Versicherungskarte…): wir schaffen den Grenzübertritt nach Griechenland back in die EU gerade so ganz nahe dem Hitzetod, mehr flüssig als fest, mit roten Köpfen und klatschnass: yes, welcome to HELLAS 🤯 Warum eigentlich nicht Norwegen?

Das Womo-Navi hat Erbarmen oder kennt uns einfach besser als google maps und führt uns anders als letzteres auf dem Weg nach Patras einfach kurzerhand über Thessaloniki und damit: direkt ans Meer 😍

Wer sagt eigentlich, dass wir es Hermes (nix mit Handtasche, der Gott ist gemeint) gleichtun müssen? Es gibt drei potentielle Stellplätze auf dem Weg und trotzdem direkt am Meer und das Sitzfleisch ist ebenfalls ausgereizt- es könnte einfach sein. Ist es aber nicht 😂 Ohne den Vergleich der griechischen Mythologie direkt parat zu haben: wir stolpern über unseren eigenen Anspruch… Platz 1: kleiner Strandparkplatz an winzig kleinem Hafen, eigentlich ein guter Platz direkt am Wasser. Aber so direkt am Sandstrand alleine wär halt noch geiler, daher auf einzelnen Wunsch (ja, meinem 🙄) weiter. Platz 2: Strandparkplatz, bewirtschaftet und ziemlich voll weil Sonntag mittag – Hightime am Meer.

Dann ist es bestimmt Platz 3: Lieblingsplatz der Womo-Buch-Schreiber, nur für schmale Womos, ganz zum Schluss steht da noch „Zufahrt kaum befahrbar aktuell“… Zur Erinnerung: wir haben schon zwei Grenzen, einen Hitzerekord und gesamt gute 700 Kilometer hinter uns. Und fügen noch einen – dank Alex Fahrkünsten gut ausgegangen- Abstecher über wortwörtlich Stock und Stein, tiefste Wegfurchen, fiese Wacholder-Engstellen und schmalste Engpässe hinzu. Läppische 1,1 Kilometer und die letzten 500m vorausschauend zu Fuß, die Mensch und Material an die Grenzen bringen – um dann vorne festzustellen: a) zu sandig, um ganz nach vorne ans Meer zu kommen und damit b) zu unspektakulär, um die letzten 500m mit Emma zu wagen. Heißt aber auch, nervenaufreibende 1,1 Kilometer wieder zurück… da hilft auch die Notfall-Orangina nicht mehr viel um die blankliegenden Mimi- Nerven zu beruhigen und selbst das grenzbedingte schweißgebadet erfährt noch eine deutlichen Steigerung. Hybris kommt mir in den Sinn, da war es wieder 🙈

Lektion verstanden, zurück auf Los in Form von Platz 1: wunderbarer Stellplatz am winzigen Hafen, Abstecher an den Strand nebenan und gleich noch im Meer abgekühlt, Außenküche mit fantastischem Ausblick in Betrieb genommen und eine angenehme Nacht verbracht 😂

Von der Peleponnes trennen uns aber noch gute 400 Kilometer, Wasser und Kühlschrankinhalt werden darüber hinaus rar, kein Platz für die Ewigkeit.

Oder die Götter haben eben doch mehr Einfluss als uns bewusst ist: wir füllen unsere Vorräte und schaffen: genau 32 Kilometer. Am Fuße des Olymp, mit 2900m höchstes Bergmassiv in Griechenland und gleichzeitig Sitz der Götter, verlässt uns die Lust an der Weiterfahrt und wir finden quasi auf Anhieb ein wahrlich göttliches Plätzchen: Emma im Baumschatten, weit und breit keine Menschenseele, glasklares Wasser und ein fantastischer Strand. Göttliche Fügung- eindeutig ☝️

Und was war jetzt mit weißen Kaninchen? Vielleicht ist das hier so, oder -was ich ja glaube- die Götter haben sich einfach einen kleinen Scherz erlaubt: hier wohnen zwei kleine weiße Kaninchen am Strand 🤷‍♀️

Wir sollen die Drogen weglassen? Nicht doch:

Ihr hört uns lachen- oder vielleicht sind es ja auch die Götter aus dem Olymp 😁

Grüße aus Litochoro, zu Füßen der Götter 🦶⛰️🧜🏻‍♂️🙏