
Mehr Emma und damit auch direkt: mehr Meer
Allen Daumendrückern ein riesiges Dankeschön- es hat funktioniert! Gestern morgen konnten wir Emma in wiederhergestellt und funktionsfähig in Empfang nehmen 😍
Und zwar direkt um 8.30 Uhr in der Werkstatt- wer uns kennt, weiß dieses Zeichen für dolles Vermissen zu deuten!
Dann kann’s jetzt endlich Richtung Galaxidi und entlang am Golf von Korinth (auf Festlandseite) gehen. Vielleicht weht da ja ein wenig meh/er Wind… in Volos war’s den ersten Abend wahrlich warm und schwül, am zweiten warm und vollgefressen- also die Mimi 😂 Alex Beziehung zu griechischem Essen scheint schwierig zu sein- ein wirklich süß aussehendes Restaurant entpuppt sich als Meze-Laden. Prinzipiell supi- je mehr Tsipouro (ohne Anis und damit ohne Kopfweh, stimmt tatsächlich wie wir im Selbstversuch heldenhaft getestet haben) umso mehr Essen in Form kleiner Vorspeisen kommt auf den Tisch. Na gut, der Haken: es ist ein Meze-Laden mit Schwerpunkt Fisch 😂 um genau zu sein: 8 von 11 Vorspeisen beinhalten am Ende des Abends Fisch 🙈 Wirklich leckeren Fisch, aber Mimi ist im Anschluss bis zum platzen satt und Alex- naja, vielleicht mit viel guten Willen (und Brot) so ein bißchen 🙈
Mit der Aussicht auf Weiterfahrt am nächsten Tag ist das aber dann auch egal- wie bummeln gemütlich am Meer zurück und checken am nächsten Morgen um 8 Uhr aus 😂
Die Landschaft ändert sich- Bergmassive und Zypressen geben ein schönes Paar zusammen ab, es geht zwischendurch ordentlich hoch und gibt den Blick auf wunderbarere Täler und unfassbare Weiten frei, die Luft wird angenehm kühl und unten angekommen leider auch wieder ziemlich warm.
Und kaum das eine Meer verlassen, stehen wir auch schon am nächsten- was nicht so ganz stimmt, denn streng genommen handelt es sich beim Pagasotischen Golf vor Volos um eine Bucht des ägäischen Meeres und beim Golf von Korinth um eine Bucht des ionischen Meeres. Bucht klingt aber irgendwie ein wenig irreführend… große Buchten, sehr große Buchten ☝️
Ob Bucht oder Meer- völlig unabhängig davon eine wunderschöne Strecke: in minimaler Distanz zum Wasser geht es ein um die andere Kurve immer in Tuchfühlung zu fantastischem Blau in allen Schattierungen entlang. Bis wir keine Lust mehr haben und im dritten Anlauf, durch kleinste Ortschaften und an süßen Stadtstränden vorbei fündig werden: in Klovinos gibt es eine herrliche kleine, unerschlossene Kiesbucht 😍 Nicht mehr ganz für uns alleine, aber noch mit Platz in der ersten Reihe!
Die Hitze treibt uns nicht nur einmal ins glasklare Wasser- wir umgehen die Seeigel und kühlen uns inmitten lustig durchsichtiger Fische ab 😌 Im Blick dabei, obwohl ein wenig diesig und im Hintergrund in den Bergen ein ordentliches Gewitter dröhnend- unser eigentliches Ziel, die schemenhaften Umrisse der Peleponnes.
Und auch, wenn es schwer fällt und wir kurz versucht sind zu bleiben heute morgen- es zieht uns dann doch weiter. Ein wenig zu träge, um die Schmalspurbahn durch die Vouraikos-Schlucht in Diakopto noch erwischen zu können, aber dann tingeln wir eben gemächlich über die beeindruckende Rio-Andirrio-Brücke und auf der gegenüberliegenden Seite den Golf von Korinth entlang, immer der Old National Route 8 folgend. Die uns durch unzählige kleine und größere kleine Ansiedlungen in erster (und einziger Reihe) am Meer direkt an den Kanal von Korinth führt.
Was eine beeindruckende Bauleistung 1893- eine 75m tiefe und auf Höhe Wasserspiegel heute 24m breite Schneise in den puren Berg zu treiben und damit der damaligen (und teils auch heutigen) Schifffahrt 600 Kilometer Umweg um die Peleponnes herum zu ersparen.
Während wir noch begeistert diese Maße auf uns wirken lassen schiebt sich erst ganz langsam, beim Näherkommen gar nicht so langsam ein von winzig kleinem Schlepper gezogenes, für kanalverhältnisse ziemlich ausfüllendes Frachtschiff ins Bild. Fasziniert verfolgen wir dieses Schauspiel von Größenverhältnissen, bis der Frachter unter uns hindurch gleitet.
Der gemächlichen Fahrt mit fast durchgehend 50 km/h über die alte Nationalstraße geschuldet ist es mittlerweile schon 17.30 Uhr und unsere Lust an Weiterfahrt wohl in einem der Stranddörfer geblieben.
Schön ist es dann, wenn sich der erste Versuch direkt als Volltreffer entpuppt: hinter Korinth, bei Isthmia gibt es direkt am traumhaft grünen Meer einen ganzen Streifen lichte Pinien und ganz zu Beginn gleich ein wunderbares Plätzchen für uns und Emma: halb im Schatten mit Blick auf die aus dem Kanal ausfahrenden Schiffe und Yachten wie auch die Weite des saronischen Golfs, keine Bucht aber Teil der Ägäis. Inklusive der Rückseite des Frachters, dem wir eben zugesehen hatten…
Gebucht- auch wenn die Steilküste bei aller Liebe ohne Strickleiter (direkt notiert für die Womo-Ausstattung 2024) kein Planschen mehr zulässt- hier bleiben wir! Mit dem heeren Ziel, morgen endlich alte Steine in Angriff zu nehmen. Wir werden sehen 💪 😂
Kalynichta 😘