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Wir geben auf… 🥵

… nicht ganz, aber zumindest in Teilen unsere Autarkie 🙊😔

Bei schönstem Nieselregen (und das aus meinem Mund 😂) und angenehmen Temperaturen in Assateague Island National Seashore vorgestern durchqueren wir munter immer geradeaus parallel zur Küste North Carolina und dann South Carolina- durch grüne Wälder, Sumpfgebiete und Marschland so weit das Auge reicht. Ans Meer kommt man hier deshalb überall nicht so richtig, wir wollen daher ein bißchen Weg zurücklegen… eine Hitzewarnung nach der anderen begleitet uns dabei eben so treu wie der aufgeheizte Asphalt unter Emmas Rädern…

Aber schön isses ja schon:

Unser Übernachtungs- Plätzchen an einem Fluss ist zwar wunderschön, aber nach Einbruch der Dämmerung wird es nur unwesentlich kühler, dafür windstill und gleich einen deutlichen Hauch feuchter und natürlich lassen auch die Stechtierchen nicht lange auf sich warten. Fiese Nummer dabei: man sieht und hört sie nicht und bemerkt sie erst, wenn es schon juckt 🤬

Das Womo also unfassbar warm und bis in die letzte Pore aufgeheizt (warmes Duschgel ist nicht geil), draußen warm und feucht und aufgefressen werden- Abkühlung? Fehlanzeige… Und nein, Baden im Fluss ist keine Alternative- theoretisch gibt es in den Sümpfen hier Alligatoren. Und auch, wenn da kein Schild steht finde ich es schon ausgesprochen mutig (oder so), dass Alex die Beine ins Wasser hängt 🤯

Wir überleben die Nacht- irgendwie… mit wenig Schlaf, viel Schweiß und unzähligen Stichen.

Dort wo man ans Meer kommt, nämlich an 62 Meilen Strand in Myrtle Beach, wollen wir -im Gegensatz zu 14 Millionen Touristen im Jahr allerdings auch nicht bleiben 🙈 Wir hüpfen zwar zur Abkühlung einmal kurz in den Atlantik, können den restlichen Vergnügungsverlockungen aber gut wiederstehen – Strandpromenade in amerikanisch 😂

Die Temperaturen steigen weiter und gehen immer direkt einher mit extremer Feuchtigkeit, so dass uns beim Sprung ins Wasser schon so warm war, dass wir doch tatsächlich überhaupt kein Bild vom Strand oder dem Wasser- Ausflug haben 😂🤷‍♀️

In der Abwägung Abkühlung im Wasser gegen pralle, schattenlose Mittagssonne für Mensch und Emma belassen wir es bei kurzem Planschen und reden uns ein, der feucht-heiße Fahrtwind würde uns auch ein wenig Kühlung verschaffen. Wird ja auch mal Abend und dann muss es ja besser werden…

Nö, muss es nicht. Völlig aufgeheizt kommen wir auf dem nächsten Platz an- ein Campground an der Stadtgrenze zu Charleston. Selbst beim Nichtstun tropft es aus allen Poren- und wir verschieben die Stadtbesichtigung so weit als möglich nach hinten 🙈 und starten (weil klimatisiert) mit BBQ bei Rodney Scott 😂

Fleischlastig aber lecker war’s 😂

Charleston ist eine wundervolle Südstaatenschönheit, dampft aber förmlich nach kurzem heftigen Gewitter und verlangt uns einiges ab… Wir können vor lauter schwitzen die tollen Häuser und alten Straßenzüge kaum genießen und bekommen eine Ahnung, wie anstrengend auch früher das Leben hier gewesen sein muss insbesondere für diejenigen, die nicht auf der Seite der Eigentümer und Plantagenbesitzer standen…

Wo beim Verlassen des campgrounds im Anflug des Gewitters noch ein kleines Lüftchen ging erwartet uns bei Rückkehr: Windstille, Hitze und Schwüle und ein nicht abgekühltes Womo (innen 31,7 Grad, außen 28,6 Grad bei 86% Luftfeuchtigkeit nachts um 23.45) und richtig, vor der Tür: Stechtierchen. Wir haben schon einiges ausgehalten, aber da helfen auch die drei Ventilatoren nichts mehr: das kann ich nicht schaffen 🥵

Wir überleben diese Nacht zwar mit noch weniger Schlaf und noch mehr Schweiß, aber die Nerven liegen ein wenig blank. Während ich also die Wetterkarte der USA nach erreichbaren Fluchtmöglichkeiten durchsuche (gibt es außer einem schmalen Streifen an der kanadischen Grenze nicht), wühlt sich Alex durch das Sortiment amerikanischer Bau- und Elektromärkte.

Wir brauchen eine Option, um Emma (und uns) wenigstens nachts ein wenig Temperatur zu entziehen – eine Besserung der Temperaturen ist nämlich nicht in Sicht, eher im Gegenteil…

Und ja- die gibt es. Wir sind nicht wirklich stolz darauf, wir hätten auch nicht gedacht, dass es dem bedarf, wir brauchen dafür nun auch Strom (aus der Steckdose), aber wenn wir nicht völlig platt aus dem Urlaub kommen wollen ist das wohl die einzige Lösung: wir sind nun stolze Besitzer eines mobilen Klimageräts 🙈😂

Gut, dass ein Heimwerker an Bord ist, der seinen Geburtstag damit verbringt, dass Ding so zu installieren, dass wir es beim Fahren sicher verstauen können, es abends nicht mitten im Weg steht und der Abluftschlauch dicht isoliert aus dem Fenster ragt. Aber: es funktioniert 🥳🥳🥳🥳 Wir können Emma (und uns) nun wenigstens temporär ein wenig Erleichterung verschaffen 🤩

Ach so, wir sind mittlerweile auf einer wundervollen Farm bei Savannah im Bundesstaat Georgia angekommen und natürlich war auch klar, dass es gestern abend noch so gewittert und dauerhaft geregnet hat, dass es heute nacht tatsächlich angenehm abgekühlt hat und heute morgen immer noch mehr als erträglich war 🤪

Egal- die nächste mehr oder weniger schwüle Hitze kommt eben schon heraufgezogen und wir freuen uns, dass wir im Zweifel nun eine Option haben, dieser nicht gänzlich ausgeliefert zu sein- wenigstens ein paar Stunden nachts zum Schlafen 🙏 (und auch nur ein Gerät und auch nur ein bißchen kühler… die US-Mobile haben ja gern auch mal 4 Klimageräte auf dem Dach…) 🙈

Heiße Grüße von den Durchgegarten 😂